Nähen von Wunden
Stand: 11/2024

NV Nähen von Wunden

Der Wundverschluss erfolgt üblicherweise durch das Nähen der Wunden, in manchen Fällen auch durch Kleben oder Klammern. Bei dieser chirurgischen Technik liegen zusammengehörige Wundschichten anschließend spannungsfrei aneinander und können so schneller verheilen.

Beim Nähen kommen verschiedene Nadeln zum Einsatz. Es gibt je nach Gewebeart und Anwendung Nadeln in unterschiedlicher Größe, Form (gerade, leicht oder stark gebogen) und Querschnitt (rund, dreieckig). Schneidende Nadeln mit scharfen Kanten werden eingesetzt, wenn der zu versorgende Hautbereich relativ dick ist, z. B. bei der Hornhaut auf dem Fußballen. Beim Nähen weniger dichter innerer Bindegewebe, Faszien und Muskeln lassen sich stumpfe Rundkörpernadeln verwenden. Heute sind nur noch einmal verwendbare Nadel-Faden-Kombinationen üblich. Nadel und Faden bilden dabei eine Einheit, bei der der Faden untrennbar mit der Nadel verbunden ist.

Da bei den Nadeln keine sicheren Instrumente zur Verfügung stehen, besteht – abgesehen vom Einsatz stumpfer Rundkörpernadeln – ein erhebliches Risiko einer Stichverletzung. Die Stichverletzungszahlen beim Wundverschluss im OP bestätigen dies eindrucksvoll.

Folgende Maßnahmen können jedoch das Risiko einer Stichverletzung beim Nähen reduzieren:

  • Grundsätzlicher Einsatz von Nadelhaltern, sofern die Möglichkeit besteht
  • Gewährleistung eines störungsfreien Arbeitens (Vermeidung von Ablenkungen, um eine hohe Konzentration sicherzustellen)
  • Vermeidung von Stress, Hektik und Zeitdruck
  • Gewährleistung einer optimalen Beleuchtungssituation
  • Vermeidung räumlicher Enge
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