In der Regel verfügen Notfall-Ambulanzen über einen eigenen Empfangsbereich, in dem sich selbst einliefernde Patientinnen und Patienten und Angehörige empfangen und registriert sowie mit Informationen versorgt werden. Häufig liegt dieser Empfang in der Nähe des Wartebereiches für Patientinnen und Patienten.
An den Arbeitsplätzen im Empfangsbereich wird überwiegend verwaltungsnah gearbeitet (Eingabetätigkeiten am Bildschirmarbeitsplatz, Dokumentation). Eine Hauptaufgabe besteht in Kommunikations- und Abstimmungsprozessen mit Patientinnen und Patienten, Angehörigen, dem medizinischen Personal der Notaufnahme und den Fachabteilungen des Hauses.
Bei der Gestaltung des Aufnahmebereiches sollten folgende Sachverhalte berücksichtigt werden:
Bildschirmarbeitsplätze: Für Eingabe- und Dokumentationsarbeiten sollten im Aufnahmebereich ein bzw. mehrere geeignete Bildschirmarbeitsplätze mit ausreichend großer Arbeitsfläche zur Verfügung stehen. Da im Schichtdienst von wechselnden Personen gearbeitet wird, ist eine unkomplizierte Höhenverstellung vorteilhaft, mindestens aber eine Fußstütze für kleinere Beschäftigte. Wird eine Empfangstheke verwendet, sollten Arbeitstiefe und Beinraum ausreichend für eine entspannte Arbeitshaltung am Bildschirmarbeitsplatz sein.
Hinweise zur Gestaltung von Bildschirmarbeitsplätzen finden Sie in der DGUV Information 215-410.
Kommunikation und Informationsfluss: Das Personal der Aufnahme regelt sowohl die Kommunikation mit Besucherinnen und Besuchern/Patientinnen und Patienten/Angehörigen wie auch mit dem medizinischen Personal. Für eine reibungsfreie und effektive Zusammenarbeit dürfen die Wege zwischen Aufnahmebereich und den Versorgungsräumen nicht zu weit sein. Andererseits muss sichergestellt sein, dass im Aufnahmebereich Patientengespräche und Telefonate einigermaßen störungsarm abgewickelt werden können. Dazu ist ein entsprechendes Raumangebot im Aufnahmebereich erforderlich, das eine ausreichende Separierung der einzelnen Arbeits- und Kommunikationsbereiche ermöglicht, sowie ggf. eine angepasste raumakustische Gestaltung (z. B. Schallschutzelemente).
24-Stunden-Betrieb: Aufnahmen in Krankenhäusern der Akutversorgung müssen für den Tages- und Nachtbetrieb geeignet sein. Wenn, wie es häufig der Fall ist, zu betriebsschwachen Zeiten und nachts die Aufnahme vom medizinischen Personal übernommen wird, ist es sinnvoll, die Aufnahmeformalitäten in den Untersuchungsräumen zu erledigen. Dafür müssen dort entsprechende Eingabeplätze vorhanden sein.
Sicherheit: In der Notfallambulanz spielen Sicherheitsfragen eine große Rolle – Versorgungssicherheit, Datensicherheit, Mitarbeitersicherheit. Eine Barriere zwischen Besucher/Patientenbereich und Aufnahmearbeitsplätzen, meist als offene oder verglaste Theke, ist in der Regel unverzichtbar. Ebenso sollte der Zugang für Besucherinnen und Besucher/Patientinnen und Patienten in den Aufnahme- und Untersuchungsbereich kontrollierbar sein (mindestens in betriebsschwachen Zeiten, in denen wenig Personal im Dienst ist). Diese Maßnahmen dürfen selbstverständlich Patientinnen und Patienten nicht so weit distanzieren, dass die Einschätzung des Zustandes beim Erstkontakt nicht adäquat möglich ist oder die Versorgungssicherheit gefährdet wird.
Weil in der Notaufnahme aggressives Verhalten und Übergriffe von Patientinnen und Patienten/ Besucherinnen und Besuchern/Angehörigen nicht ausgeschlossen werden können, ist es sehr vorteilhaft, wenn der Aufnahmebereich auch auf der besucherabgewandten Seite betreten und verlassen werden kann. Für Bedrohungssituationen sind entsprechende Handlungsanweisungen sowie ggf. Notruf- oder Alarmsysteme vorzuhalten.
Psychische Belastungen:
Ein gut funktionierender Aufnahmebereich trägt erheblich dazu bei, dass die Versorgung in der Notfallambulanz effizient und mit hoher Qualität erfolgt. In der Regel unterstützen hier geschulte Verwaltungs- oder medizinische Fachangestellte das medizinische Team, das auf diese Weise von administrativen Aufgaben entlastet wird. Eine ausreichende Personalversorgung in der Aufnahme kann so wirkungsvoll dazu beitragen, dass Überlastungssituationen im medizinischen Bereich vermieden werden.
Kommt es zum Beispiel in vermeintlich betriebsschwachen Zeiten (abends und an Wochenenden/Feiertagen) regelmäßig zu Arbeitsspitzen (z. B. durch hohe Zahlen von Selbsteinlieferinnen und Selbsteinlieferern) und damit verbunden zu hohen Belastungen für die in reduzierter Anzahl im Dienst befindlichen Beschäftigten, kann eine Erweiterung der Einsatzzeiten des Aufnahmepersonals auf solche relevanten Randzeiten den Betrieb der Notaufnahme stabilisieren und Stressbelastungen reduzieren.