GP Nonverbale Kommunikation

Die Auswirkungen von nichtsprachlicher Kommunikation werden von Vielen immer noch zu gering eingeschätzt gegenüber Sprachbotschaften. Eine gelungene Deeskalation setzt jedoch ebenso stark auf eine angemessene Körpersprache. Das Ziel sollte sein, verbale und nonverbale Botschaften in Einklang zu bringen. Unsere Körpersprache drückt sich aus über:

  • die Körperhaltung, Körperbewegung und Körperdynamik,
  • die Gestik,
  • die Mimik,
  • die Stimm- und Tonlage.

Um überzeugend zu wirken, sollten sprachliche und nichtsprachliche Kommunikation zueinander passen. Bei den ansonsten nicht stimmigen ("inkongruenten") Botschaften wird der Empfänger in der Regel eher auf die Körpersprache achten, weil sich ihm diese am ehesten erschließt.

Die Körperhaltung wird als Signal für die Haltung gegenüber der anderen Person wahrgenommen. Beispielsweise wird eine sichtbare "Vergrößerung", etwa indem die Arme in die Seiten gestemmt werden, als "Kampfbereitschaft" oder "Überlegenheit" interpretiert werden. Ein "Wegducken" hingegen signalisiert der anderen Partei rasch, dass man sich nicht in der Lage fühlt, den Ausgang dieser Situation mitzubestimmen.

Arme und Hände tragen zum Erscheinungsbild entscheidend bei. Eine drohende Gestik, zum Beispiel mit einer geballten Faust, ist jedem bekannt. Eine deeskalierende Gestik versucht, die Arme eher vor den Körper zu ziehen und die Hände nicht zu hoch zu platzieren. Unterstützt werden kann diese Haltung durch eine offene Handhaltung.

Schwierig zu kontrollieren, aber mindestens gleich effektvoll ist die Mimik unseres Gesichts. Hier zeigen sich Ärger, Wut, Resignation, Desinteresse, Arroganz oder Ignoranz meistens automatisch. Der Gesichtsausdruck findet unmittelbare Beachtung und darf in seiner Wirkung für die nonverbale Kommunikation nicht unterschätzt werden.

Eine adäquate Körpersprache zu entwickeln, erfordert viel Training und auch Selbstbeobachtung. Mit Rollenspielen oder Videobeobachtungen können Teilnehmer von Aggressionsmanagement-Trainings einen Eindruck davon bekommen, welchen Körperausdruck sie in einer aggressiven Situation annehmen. Das Wissen um den eigenen Ausdruck ist die Grundlage für Modifikationen.

Hinweis

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Der hier verwendeten Texte und Medien wurden aus der DVD „Risiko Übergriff – Konfliktmanagement im Gesundheitsdienst“ (Stand: 2010) entnommen.

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