Viele Patienten und Bewohner in Gesundheitseinrichtungen leiden unter Spannungszuständen. Ihre innere Not und Aggression äußern sie häufig durch Schreien, Beleidigungen, Provokationen, Schlagen und Gewalt gegen Sachen.
Mit der bewussten Wahrnehmung und Interpretation solchen Verhaltens trägt der Beschäftigte bereits zur Deeskalation und damit zur Vermeidung weiterer Aggression bei.
Eine gelungene Deeskalation zeichnet sich durch eine "Win-win-Situation" aus. Sie schützt den Betreuer vor Übergriffen und bietet gleichzeitig dem Patienten oder Bewohner Begleitung in seiner inneren Not. Auf diese Weise kann sich im Lauf der Zeit ein insgesamt aggressionsvermindertes Umfeld entwickeln.
Der richtige Umgang mit Aggressionen gehört zu den zentralen Bestandteilen einer Kommunikationsstrategie im Gesundheitsdienst. Die Belastungs- und Krisensituationen, unter denen Patienten, Bewohner oder Angehörige leiden können, münden nicht selten in aggressives Verhalten.
Erfahrungen in verschiedenen Gesundheitseinrichtungen haben gezeigt, dass schon der bewusste Umgang mit dieser Problematik zu einer Sensibilisierung der Mitarbeiter und dadurch zu einem aggressionsmindernden Umgang führen kann. Ein erfolgreiches, auf Deeskalation basierendes Aggressionsmanagement bietet Vorteile für alle Beteiligten. Es setzt die Mitarbeiter geringeren Belastungen aus und führt zugleich zu einem entspannteren Umgang mit Patienten und Angehörigen. Deeskalation besteht im Wesentlichen aus grundlegenden Kommunikationstechniken, die auch in anderen Situationen Anwendung finden können.
Daher sind Deeskalationstechniken nicht schwer zu lernen. Letztendlich müssen sie aber in jedem Fall erlernt werden.
Der hier verwendeten Texte und Medien wurden aus der DVD „Risiko Übergriff – Konfliktmanagement im Gesundheitsdienst“ (Stand: 2010) entnommen.