GP Team und Organisationskultur

Um Übergriffe in Gesundheitseinrichtungen zu vermeiden, kommt es nicht nur darauf an, wie die einzelnen Beschäftigten mit der Gewalt- oder Aggressionsproblematik umgehen, sondern auch wie das Arbeitsteam und die gesamte Einrichtung dazu stehen.

 Im Idealfall haben alle – Arzt, Ergotherapeut, Pflegekraft, Sozialarbeiter usw. – dasselbe Ziel sowie Verständnis und ausreichend Kompetenz im Umgang mit Aggression. Das Team dient den einzelnen Beschäftigten als Ressource für Vertrauen und Sicherheit, aber auch als Vorbild für professionelle Kommunikation und Konfliktbewältigung.

Der Umgang mit aggressiven Übergriffen wurde über lange Zeit ausschließlich als ein Problem der unmittelbaren Pflege- und Betreuungsberufe betrachtet. Erst in den letzten Jahren wird erkannt, dass es einer gemeinsamen Strategie aller Berufsgruppen (also z.B. auch Ärzte, Sanitäter usw.) bedarf, um diese Situationen zu vermeiden oder aber zu bewältigen. Vorteil einer professionsübergreifenden Strategie ist die Verständigung auf ein gemeinsames Ziel, ein abgestimmtes Vorgehen und die Funktion des Teams als positive Ressource, um betroffene Mitarbeiter nach einem Übergriff zu stützen. Erfahrungen aus Trainingsprogrammen zur Aggressionsbewältigung im Gesundheitsdienst haben auch gezeigt, dass es vorteilhaft ist, wenn alle Beteiligten in einem Team gemeinsam weitergebildet und trainiert werden. Auf diese Weise lernen die Teammitglieder die Reaktionen ihrer Kolleginnen und Kollegen kennen und es kann ein ‚intuitives' Miteinander in Krisensituationen entstehen.

Der hier verwendeten Texte und Medien wurden aus der DVD „Risiko Übergriff – Konfliktmanagement im Gesundheitsdienst“ (Stand: 2010) entnommen.

Webcode: w1561